Guido Bachmann, geboren am 28.1.1940 in Luzern. Fünf Jahre später Umzug der Familie nach Bern, hier Besuch der Mittelschule, anschließend Studium am Konservatorium (Klavier und Theorie), musikgeschichtliche und theaterwissenschaftliche Studien an der Universität Bern, Tätigkeit als Musiklehrer. Mit 20 Jahren begann Bachmann zu schreiben. 1972 Aufenthalt in Madeira, Umzug nach Basel. 1973–1977 arbeitete er als Musikrezensent und Essayist bei den „Basler Nachrichten“. Als Schriftsteller und Schauspieler lebte er zunächst in Basel, aufgrund seiner Arbeit wechselnde Wohnorte in der Schweiz. Bachmann starb am 19.10.2003 in St. Gallen.
* 28. Januar 1940
† 19. Oktober 2003
von Heinz Hug
Essay
Einige Kritiker brachten den Skandal, den Guido Bachmanns erstes Buch 1967 hervorgerufen hatte, mit dem Züricher Literaturstreit in Verbindung. Emil Staigers Invektive, die zeitgenössische Literatur sei hauptsächlich „Kloakenliteratur“, schien manchen auf „Gilgamesch“ (1966) ganz besonders zuzutreffen, nicht weniger auf die nach dessen überarbeiteter Neuauflage (1977) erschienenen Teile zwei und drei der Trilogie „Zeit und Ewigkeit“: „Die Parabel“ (1978) und „Echnaton“ (1982). Als anstößig galten vor allem die Passagen homosexuellen Inhalts.
Zwar bildet Homosexualität, vor allem in „Gilgamesch“, einen thematischen Schwerpunkt; Bachmanns Trilogie auf Schwulenliteratur festzulegen, würde jedoch eine enorme Reduktion ihres Gehalts bedeuten, insbesondere aber eine Verkennung der poetischen Intentionen des Autors. Im ...